Sehr geehrte Frau Stadtverordnetenvorsteherin,
meine Damen und Herren,
die Aufnahme Schlüchterns in das Städtebau-Förderprogramm Aktive Kernbereiche in Hessen wurde von Seiten der Stadtverordnetenversammlung begrüßt und bietet eine einmalige Chance die Innenstadt nachhaltig zu stärken.
Nach der Vergabe des Kernbereichsmanagements an die NH-Projektstadt und dem Zusammenfinden der Lokalen Partnerschaft befindet sich das Programm auf einem guten Weg der Umsetzung.
Die Lokale Partnerschaft setzt sich aus einem Personenkreis der verschiedensten Bereiche wie z.B. Kultur, Einzelhandel, Finanzen und Bauwirtschaft zusammen so wie dies in den Förderrichtlinien gewünscht wird.
Mittlerweile kam die Lokale Partnerschaft bereits mehrmals zusammen und hat sich durch verschiedene Themenrundgänge und Gesprächsrunden mit der IST-Situation Schlüchterns, sowie der Zukunftperspektive befasst.
Vorrangig hierbei ist die Unterstützung zur Erstellung des Integrierten Handlungskonzeptes.
Die Zusammenarbeit der Lokalen Partner, der NH-Projektstadt und meiner Person als Projektkoordinator war und ist bisher in einem vorgegebenen, sehr engen zeitlichen Rahmen äußerst effektiv.
Seit 1983 engagiere ich mich in den verschiedensten ehrenamtlichen Bereichen Schlüchterns. Dieses Engagement hat überhaupt erst dazu geführt, daß ich mich um den Werkvertrag als Projektkoordinator beworben habe.
Eine gute Vernetzung innerhalb der Bevölkerung, der Vereine und die entsprechenden Ortskenntnisse sehe ich hierbei als großen Vorteil.
Die Erfüllung des von Seiten der Stadt Schlüchtern ausgeschriebenen Werkvertrages ist auch nur unter diesen Vorbedingungen in der Kürze der vorgegebenen Zeit möglich, was auch die Nassauische Heimstätte immer wieder bestätigt.
Hierbei war eindeutig die Trennung von parteipolitischem Denken Grundvoraussetzung und für mich selbstverständlich.
Ein entsprechend positives Feedback aus der Bevölkerung hat mich hierin bestätigt.
Jedoch wird aus einer speziellen politischen Richtung immer wieder versucht, meine Person zu diskreditieren.
Dabei wird nicht die notwendige Arbeit eines Projektkoordinators in Frage gestellt, sondern es wird einzig und allein über meine Person diskutiert. Vermutlich um auf diesem Umweg wieder einmal unseren Bürgermeister zu treffen.
Dies ging in den letzten Wochen so weit, daß verbale persönliche Angriffe mit Unterstellungen und verleumderischen Inhalten in Pressemitteilungen, Anfragen oder auf Internetseiten zu finden waren.
Durch diese Vorgehensweise wird wieder einmal bewirkt, daß Schlüchtern in einem schlechten Licht dargestellt wird. Ich gehe sogar so weit, daß ich die Meinung vertrete, daß hierdurch die Durchführung des Projektes Aktive Kernbereiche in Schlüchtern unnötig erschwert wird.
Ich habe mich daher entschlossen, den Magistrat der Stadt Schlüchtern um sofortige Auflösung meines Werkvertrages zum unterstützenden Kernbereichsmanagement im gegenseitigen Einvernehmen zu bitten.
Ein entsprechendes Schreiben habe ich heute Abend dem Magistrat zukommen lassen.
Ich bin seit der Kommunalwahl 2011 Mitglied der Stadtverordnetenversammlung Schlüchtern und mein Ziel war es seitdem, gemeinsam eine für Schlüchtern nützliche Politik zu machen, wohlwissend, daß dies nicht immer einfach ist.
Aber vor allem ist mir stets der korrekte politische und menschliche Umgang miteinander wichtig gewesen.
Die Fraktion von Bündnis 90 / Die Grünen sowie einige ehemalige Kommunalpolitiker, welche inzwischen Hinterzimmerpolitik betreiben ( weil sie es während ihrer aktiven kommunalpolitischen Zeit nicht geschafft haben, den Wählern ihren Willen aufzuzwingen) vergessen allerdings die höflichen, zwischenmenschlichen Umgangsformen.
Sicherlich werten Sie meine Vorgehensweise nun als ihren Erfolg.
Allerdings vergessen Sie hierbei, daß Ihr Politikverständnis und Ihre politische Vorgehensweise unserer Stadt eher Schaden in der öffentlichen Wahrnehmung zufügt und einzelne Personen persönlich verletzt.
Mit Ihrer Politik haben Sie es wieder einmal geschafft, der Stadt Schlüchtern einen Imageschaden zuzufügen.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch nochmal an die Gestaltung der Gedenktafel für Enver Simsek erinnern.
Einzig und allein, weil über die Gestaltung und Form des Gedenkens diskutiert wurde, nahmen Sie von Bündnis 90 / Die Grünen dies zum Anlass, verschiedene, auch überregionale Medienvertreter zu informieren. Den Bürgerinnen und Bürgern Schlüchterns wurde daraufhin Fremdenfeindlichkeit unterstellt was aus meiner Sicht keineswegs der Fall ist.
Über 30 Jahre habe ich mich ehrenamtlich stets zum Wohl meiner Heimatstadt Schlüchtern engagiert.
Für mich ist es inzwischen unerträglich geworden, mit welchen Behauptungen und Unterstellungen ich persönlich konfrontiert werde.
Auch meinem Partner und meiner Familie sind derartige öffentliche Diskussionen nicht länger zuzumuten.
Deshalb habe ich mich entschieden, mein Mandat in der Schlüchterner Stadtverordnetenversammlung mit sofortiger Wirkung niederzulegen.
Ich wünsche Schlüchtern mit dem Förderprogramm Aktive Kernbereiche weiterhin viel Erfolg ist es doch eine einmalige und vielleicht die letzte Chance dieser Art unsere Stadt positiv weiterzuentwickeln.