Wie reagiert man in Berlin auf den zunehmenden Fachkräftemangel und was tut man, um diesem entgegenzuwirken? Um Antwort auf diese und weitere Fragen zu bekommen, hatte die Arbeitsgemeinschaft 60+ in der SPD kürzlich die Bundestagsabgeordnete Bettina Müller (SPD) zum monatlichen Stammtisch eingeladen.
Einig war man sich bei der AG 60+ darüber, dass die Arbeitsbedingungen und Löhne für das Pflegepersonal deutlich verbessert werden müssen, um den Beruf attraktiv zu gestalten.
Hier konnte Bettina Müller, Mitglied des Gesundheitsausschusses im Bundestag, gute Nachrichten mitbringen.
Mit dem am 1. Januar in Kraft getretenen Gesetz zur Stärkung des Pflegepersonals wurde ein umfangreiches Programm verabschiedet, was die Bedingungen im Pflegebereich deutlich verbessern soll. „Durch bessere Personalausstattung und bessere Arbeitsbedingungen in der Kranken- und Altenpflege sollen sowohl die Pflegerinnen und Pfleger, als auch die Patientinnen und Patienten gleichermaßen profitieren“, erklärte Bettina Müller.
Mit dem Programm sollen allein in Pflegeeinrichtungen mehr als 13000 Stellen geschaffen werden, passieren soll dies vor allem durch finanzielle Anreize. Mit der Rückkehr zur vollständigen Kostenerstattung, die vorsieht das Pflegepersonalkosten nicht mehr in die Fallpauschalen eingerechnet werden, sondern direkt von den Krankenkassen an die Krankenhäuser übermittelt werden, soll der Anreiz Pflegekosten zu Lasten des Personals zu senken, beendet werden, erläuterte Müller.
„Alle Tarifsteigerungen für Pflegekräfte werden bereits im laufenden Jahr im vollen Umfang von den Krankenkassen übernommen werden auch entfällt der finanzielle Eigenanteil für Krankenhäuser, die neues Pflegepersonal einstellen. Es können sofort neue Pflegekräfte eingestellt werden und die Kosten werden sofort vollständig von den Krankenkassen übernommen“ führte die Bundestagsabgeordnete die Ziele des Gesetzes weiter aus.
„Dies sind gute Nachrichten und ein Schritt in die richtige Richtung. Durch mehr Personal in der Pflege können die Aufgaben auf mehr Schultern verteilt werden, davon profitieren letztlich auch die Patientinnen und Patienten. Angesichts der Prognosen können diese 13.000 neuen Stellen nur ein erster Schritt sein“ merkte Michael Schell an.
Auch Bettina Müller merkte an, dass dies nur ein Sofortprogramm sei, welches vor allem durch eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte ergänzt werden müsse. „Nur durch eine bessere Bezahlung und vor allem auch eine Arbeitsentlastung der Pflegekräfte können wir die Attraktivität des Berufes steigern und so mehr Fachkräfte gewinnen. Dafür werde ich mich in Berlin weiter mit voller Kraft einsetzen“ zeigte sich Bettina Müller, die selbst ausgebildete Krankenschwester und Rechtsanwältin für Sozial- und Betreuungsrecht ist, entschlossen.