Daseinsvorsorge: Kefenrod braucht dringend Unterstützung

Bettina Müller zu Antrittsbesuch bei Bürgermeisterin Kirsten Frömel

 

Die derzeitige Lage Kefenrods ist alles andere als einfach. Viele Bereiche der Daseinsvorsorge stehen für die Bürgerinnen und Bürger nur eingeschränkt oder gar nicht zur Verfügung.

„Der Schuh drückt in Kefenrod an vielen Stellen. Gerade in den Bereichen Öffentlicher Nahverkehr, Hausärztliche Versorgung und wohnortnahe Pflege bestehen erhebliche Einschränkungen, die sich stark auf die Wohn- und Lebensqualität in Kefenrod auswirken “, berichtet die neue Bürgermeisterin Kirsten Frömel der SPD-Bundestagsabgeordneten Bettina Müller bei ihrem Antrittsbesuch.

Für viele Menschen aus Kefenrod ist der Bahnhof in Wächtersbach eine wichtige Verbindungsstelle auf ihrem Weg zur Arbeit. Allerdings ist die Anbindung der verschiedenen Ortsteile an den ÖPNV hier nur mangelhaft. Gerade auch zu den Schulzeiten gebe es morgens nur wenige Verbindungen und auf dem Rückweg komme man sogar nur bis Hettersroth/Birstein.

„Hier wäre es notwendig, dass sich KVG Hanau und der RMV in Friedberg kreisübergreifend abstimmen würden, um eine Verbesserung der derzeitigen Situation zu erreichen“, plädiert Frömel für gemeinsame Gespräche.

Indirekt davon betroffen sind auch die hausärztliche Versorgung und die wohnortnahe Pflege. Seit Januar 2019 hat die Arztpraxis in Kefenrod geschlossen. Ein Nachfolger ist trotz umfangreicher Bemühungen nicht gefunden worden und viele Patienten haben immer noch keine neue Praxis gefunden. Ältere Menschen werden derzeit vom Bürgerbusteam des Fördervereins Kefenrod e.V. zu Arztterminen gefahren.

„Die Kassenärztliche Vereinigung erschwert uns mit ihren Vorgaben zusätzlich die Besetzung einer Arztstelle. Aufgeben wollen wir dennoch nicht, unser Ziel ist es zumindest an zwei Wochentagen wieder eine Praxis in Kefenrod zu haben“, so Bürgermeisterin Frömel.

Auch im Bereich der Pflege sehe es nicht besser aus. Ein Pflegeangebot vor Ort gibt es nicht und der Weg zu einer Tagespflegeeinrichtung in einer Nachbarkommune dauert teils über eine Stunde, was eine zusätzliche Belastung für die Pflegebedürftigen darstellt, so Frömel.

„Hier besteht großer Handlungsbedarf, ältere Menschen wollen gerne solange wie möglich in gewohnter Umgebung bleiben und wenn es zuhause nicht mehr alleine geht, gibt es derzeit keine Möglichkeiten diesem Wunsch nachzukommen“, so Kirsten Frömel weiter.

Beide waren sich einig, dass es in diesem Bereich wichtig sei, dezentrale Lösungen zu finden, um den Pflegebedürftigen weite Wege zu ersparen.

Beispielhaft könnte das sogenannte Dependance-Modell des Main-Kinzig-Kreises und Limeshains sein, bei dem kleinere Einheiten in den Ortskernen eine wohnortnahe Pflege ermöglichen

Trotz aller Probleme, die Kefenrod als ländliche Kommune in den nächsten Jahren zu bewältigen haben wird, waren sich Bürgermeisterin und Bundestagsabgeordnete einig, dass man hier sehr gut leben könne. Das rege Vereinsleben, der soziale Zusammenhalt und die wunderschöne Landschaft machen meine Heimatkommune zu einem Dorf mit Zukunft, betonte  Bürgermeisterin Kirsten Frömel.